Die Nachricht, dass das Baby in Beckenendlage liegt, verunsichert viele werdende Eltern – doch Panik ist meist unbegründet. Erfahre hier, warum manche Babys sich nicht drehen, welche Ursachen dahinterstecken, welche natürlichen und medizinischen Methoden wirklich helfen und wie die Geburt trotzdem sicher verlaufen kann. Mit praktischen Tipps, verständlichen Erklärungen und Antworten auf die wichtigsten Fragen bist du bestens vorbereitet – egal, wie dein Kind letztlich zur Welt kommt.
Was ist eine Beckenendlage
Die Beckenendlage (Steißlage) beschreibt eine besondere Lage des Babys im Mutterleib. Hierbei zeigt der Kopf des Babys nach oben, während der Po oder die Füße nach unten zur Geburtsöffnung gerichtet sind.
Normalerweise drehen sich viele Babys bis zur 36. Schwangerschaftswoche in die sogenannte Schädellage, bei der der Kopf nach unten zeigt. Wenn das nicht der Fall ist, spricht man von einer Beckenendlage.
Etwa 3 bis 5 Prozent aller Babys befinden sich am Ende der Schwangerschaft in einer Beckenendlage. Das kann für viele werdende Eltern erst einmal verunsichernd wirken, da die Geburt in dieser Position als komplizierter gilt.
Aber keine Sorge, es gibt verschiedene Methoden und Möglichkeiten, das Baby bei einer Drehung zu unterstützen.
Mehr Informationen zur Beckenendlage: Vivantes Beckenendlage
Was sind die Ursachen der Beckenendlage
Aber warum befindet sich ein Baby überhaupt in der Beckenendlage? Es gibt viele Gründe, die dafür verantwortlich sein können. Obwohl die genaue Ursache oft nicht eindeutig festgelegt werden kann, spielen folgende Faktoren eine Rolle:
Platzmangel in der Gebärmutter
Wenn wenig Platz vorhanden ist, beispielsweise bei Mehrlingsschwangerschaften oder zu wenig Fruchtwasser, kann es dem Baby schwerfallen, sich zu drehen.
Besonderheiten der Gebärmutter
Eine ungewöhnliche Form oder Größe der Gebärmutter, wie z. B. ein Uterus bicornis, kann eine Drehung verhindern.
Frühgeburten
Babys, die vor der 37. Schwangerschaftswoche geboren werden, haben oft nicht die Möglichkeit, die klassische Schädellage einzunehmen.
Plazentaposition
Liegt die Plazenta im Weg oder tief im Becken, kann sie die Bewegung des Babys einschränken.
Mehr Informationen: Fetale Beckenendlage Uni Tübingen.
Methoden, um das Baby in die richtige Position zu bringen
Wenn dein Baby sich noch nicht gedreht hat, gibt es verschiedene Ansätze, die du ausprobieren kannst, um es auf natürliche Weise zu unterstützen. Jede Methode sollte jedoch vorher mit deiner Hebamme oder deinem Arzt besprochen werden.
Lagerungshilfen
Es gibt bestimmte Positionen, die helfen können, das Baby zur Drehung zu animieren. Eine beliebte Methode ist die sogenannte „Indische Brücke“. Dabei legst du dich auf den Rücken, die Beine erhöht auf einem Polster, sodass das Becken leicht gekippt ist. Diese Position kann der Schwerkraft helfen, die Lage zu korrigieren.
Bewegung
Bestimmte Schwimmübungen oder sanfte Yogaübungen sind nicht nur entspannend, sondern auch hilfreich, um dem Baby einen Anstoß zur Drehung zu geben.
Gespräche und sanfte Berührungen
Manche Eltern schwören darauf, mit ihrem ungeborenen Baby zu sprechen oder es sanft in Richtung des gewünschten Drehbereichs zu streicheln.
Äußere Wendung
Wenn natürliche Methoden keine Erfolge zeigen, kann dein Arzt oder deine Ärztin eine äußere Wendung – auch externe Wendung genannt – vorschlagen. Doch was bedeutet Beckenendlage in diesem Zusammenhang konkret?
Die äußere Wendung ist ein manueller Eingriff, bei dem das Baby von außen durch Druck auf den Bauch in die richtige Position gedreht wird. Dieser Eingriff erfolgt in der Regel im Krankenhaus unter Ultraschallkontrolle, damit die Sicherheit des Babys und der Mutter gewährleistet ist.
Wie läuft die äußere Wendung ab?
- Vorbereitung
Vor der Wendung bekommst du oft ein Medikament, das die Gebärmuttermuskulatur entspannt.
- Durchführung
Der Arzt führt schrittweise Bewegungen auf deinem Bauch aus, um das Baby langsam in die optimale Position zu bringen.
- Erfolgschance
Die Erfolgsrate einer äußeren Wendung liegt etwa bei 50 bis 70 Prozent.
Die Methode ist sicher und wird nur durchgeführt, wenn keine medizinischen Risiken vorliegen.
Mehr Informationen: AOK Beckenendlage – Welche Maßnahmen helfen?
Alternative Therapien und Unterstützung bei einer Beckenendlage
Neben den genannten Ansätzen gibt es auch alternative Methoden, die einige positive Berichte aufweisen. Diese Ansätze basieren oft auf traditionellen Heilmethoden oder ganzheitlichen Ansichten und können je nach Situation unterstützend wirken.
Akupunktur
Akupunktur ist eine bewährte Methode aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), die von vielen Schwangeren geschätzt wird. Durch das gezielte Setzen von Nadeln an spezifischen Akupunkturpunkten soll die Durchblutung im Beckenbereich gefördert und das Baby zu einer Drehbewegung animiert werden. Viele Frauen berichten von einer entspannenden Wirkung, die zusätzlich Stress und Verspannungen lindern kann, was ebenfalls die Drehbereitschaft des Babys unterstützen könnte.
Moxibustion
Die Moxibustion ist ein traditionelles Verfahren aus der chinesischen Medizin, das Wärme einsetzt, um bestimmte Akupunkturpunkte zu stimulieren. Dabei wird getrockneter Beifuß verbrannt, um punktuell Wärme zu erzeugen, die tief in das Gewebe einwirkt. Diese Technik kann die Beweglichkeit des Babys fördern und ist besonders in Kombination mit anderen Methoden, wie Akupunktur, effektiv. Die Behandlung wird meist von einem erfahrenen TCM-Therapeuten durchgeführt und sollte mit dem behandelnden Arzt oder der Hebamme abgestimmt werden.
Osteopathie
Osteopathie ist eine sanfte, manuelle Therapieform, die sich darauf konzentriert, Blockaden im Körper zu lösen und die Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Ein spezialisierter Osteopath, der Erfahrung in der Arbeit mit Schwangeren hat, kann gezielt Verspannungen oder Fehlstellungen im Beckenbereich behandeln, die möglicherweise das Drehen des Babys verhindern. Diese Methode kann auch die allgemeine Bewegungsfreiheit und den Komfort der werdenden Mutter verbessern und so indirekt zu den optimalen Bedingungen für eine Drehung des Babys beitragen.
Hinweis
Es ist wichtig zu beachten, dass diese alternativen Therapien ergänzend zu medizinischen Ansätzen eingesetzt werden sollten und keine Garantie für eine Drehung des Babys bieten. Konsultieren Sie immer Ihren Arzt, Ihre Hebamme oder einen erfahrenen Therapeuten, bevor Sie eine dieser Methoden ausprobieren.
Was passiert bei einer Beckenendlage-Geburt
Sollte sich dein Baby vor der Geburt nicht mehr drehen, ist eine spontane Geburt in Beckenendlage durchaus möglich. Allerdings hängt dies von mehreren Faktoren ab:
- Größe und Lage des Babys
- Erfahrung des geburtshilflichen Teams
- Allgemeiner Gesundheitszustand der Mutter
Viele Kliniken bieten bei einer Beckenendlage einen Kaiserschnitt an, da er als sicherer gilt. Deine Entscheidung sollte in enger Absprache mit deinem Arzt oder deiner Hebamme getroffen werden.
Häufige Fragen zur Beckenendlage (FAQ)
Ja, in Einzelfällen ist das möglich. Manche Babys drehen sich sogar noch kurz vor der Geburt spontan in die Schädellage. Allerdings nimmt die Wahrscheinlichkeit ab der 36. Woche deutlich ab.
Eine spontane Geburt in Beckenendlage ist möglich, sollte aber nur von erfahrenen Geburtshelfern begleitet werden. Viele Kliniken empfehlen aus Sicherheitsgründen einen Kaiserschnitt, aber unter bestimmten Voraussetzungen kann auch eine vaginale Geburt erwogen werden.
Bei einer äußeren Wendung versucht der Arzt oder die Ärztin, das Baby durch gezielten Druck auf den Bauch von außen zu drehen. Die Erfolgsquote liegt bei etwa 50–70 %, die Methode ist bei sorgfältiger Durchführung in der Regel sicher.
Beliebte Methoden sind spezielle Lagerungsübungen (wie die „Indische Brücke“), sanfte Bewegung, Schwimmen, Yoga sowie alternative Therapien wie Akupunktur oder Moxibustion. Eine Garantie gibt es jedoch nicht.
Nein, ein Kaiserschnitt ist nicht immer zwingend erforderlich. Die Entscheidung hängt von mehreren Faktoren ab, wie der Lage und Größe des Babys, der Erfahrung des geburtshilflichen Teams und dem Gesundheitszustand der Mutter. Das Gespräch mit dem Arzt oder der Hebamme ist hier entscheidend.
Sprich zunächst mit deinem Arzt oder deiner Hebamme. Gemeinsam könnt ihr das weitere Vorgehen besprechen und klären, welche Methoden zur Drehung oder Geburtsvorbereitung für dich sinnvoll sind.
Ein unterstützendes Umfeld schaffen
Egal, ob dein Baby sich noch dreht oder in der Beckenendlage bleibt – wichtig ist, dass du dich gut aufgehoben fühlst. Vertraue auf dein medizinisches Team und suche den Austausch mit anderen werdenden Eltern. Gemeinsam könnt ihr mögliche Ängste und Unklarheiten besprechen.