Das Zahnen ist eine aufregende, aber auch herausfordernde Zeit für Eltern und Babys. Ein häufiges Thema, das in dieser Phase auftaucht, ist Durchfall.
Viele Eltern fragen sich, ob Durchfall wirklich vom Zahnen kommt und wie sie damit umgehen können. Hier erhältst du alle Informationen, die du dazu brauchst – von Symptomen über die Ursachen bis hin zu Tipps, wie du deinem Baby helfen kannst.
Was ist der Zusammenhang zwischen Zahnen und Durchfall?
Zahnen ist eine natürliche Entwicklungsphase, die bei Babys meist um den vierten bis siebten Monat beginnt. Während die Zähne durch das Zahnfleisch brechen, treten oft verschiedene Begleiterscheinungen auf. Doch warum kommt es dabei häufig zu Durchfall?
- Erhöhte Speichelproduktion: Beim Zahnen produziert dein Baby oft mehr Speichel. Dieser kann geschluckt werden und die Verdauung beeinflussen, was zu weicherem Stuhl führen kann.
- Stress für den Körper: Das Zahnen ist für viele Babys stressig. Obwohl es so scheint, als ob Zahnen oft mit Durchfall oder Erkältungen einhergeht, gibt es keinen wissenschaftlich belegten Zusammenhang. Es kann jedoch sein, dass das Zahnen das Immunsystem deines Babys leicht schwächt, wodurch es anfälliger für Infektionen wird.
- Alles wird in den Mund genommen: Babys erkunden alles mit dem Mund. Dabei können unerwünschte Bakterien aufgenommen werden, die den Stuhl verändern.
Wichtig ist zu wissen, dass Durchfall in der Regel mild und vorübergehend ist. Treten jedoch andere starke Symptome wie hohes Fieber oder viel Schleim im Stuhl auf, könnte eine andere Ursache vorliegen.
Symptome: Woran erkennst du Durchfall beim Zahnen?
Die Symptome von zahnungsbedingtem Durchfall sind in der Regel mild, vorübergehend und gut erkennbar. Oft treten sie in Verbindung mit anderen Anzeichen des Zahnens auf, wie z.B. vermehrtem Speichelfluss, leichtem Fieber oder einer allgemeinen Unruhe bei Babys. Hier eine Übersicht der häufigsten Symptome:
Anzeichen von Durchfall beim Zahnen
- Mehrere weiche oder flüssige Stühle am Tag, die häufig auftreten und mit einem erhöhten Stuhlgang verbunden sein können.
- Ein leichter wunder Po, der durch Säuren im Stuhl verursacht wird, kann zu Rötungen, Irritationen und einem unangenehmen Brennen führen.
- Es sind keine weiteren Krankheitssymptome wie Fieber, Appetitlosigkeit oder allgemeine Schwäche festzustellen.
Warnzeichen, dass es nicht am Zahnen liegt
- Blut im Stuhl, was auf mögliche innere Blutungen oder Erkrankungen im Magen-Darm-Trakt hinweisen könnte. Hier musst du auf jeden Fall zum Kinderarzt!
- Anhaltender starker Durchfall, der über mehrere Tage hinweg andauert und möglicherweise mit Symptomen wie Dehydration, Schwäche oder Bauchkrämpfen einhergeht. Auch hier musst du einen Kinderarzt aufsuchen. Dehydration ist für Kinder und Babys extrem gefährlich.
- Symptome wie anhaltende Lethargie, hohes Fieber über 39 Grad oder starkes, wiederholtes Erbrechen, das nicht nachlässt. Vor allem bei Lethargie solltest du einen Arzt aufsuchen. Babys fiebern oft – wir würden auch hier auf Nummer sicher gehen – aber spätestens wenn sie lethargisch sind ist ein Besuch beim Arzt ein Muss.
Achte darauf, wie dein Baby allgemein wirkt, und beobachte sein Verhalten genau. Fröhliches Verhalten, ein gesundes Interesse an seiner Umgebung und ein guter Appetit trotz der Beschwerden deuten darauf hin, dass es ihm weitgehend gut geht.
Was ebenfalls wichtig ist: Schau, ob es weiterhin aktiv bleibt, gut schläft und auf dich reagiert, denn all das sind Zeichen, dass es sich insgesamt wohlfühlt.
Wie lange dauert Durchfall beim Zahnen?
Die Dauer von Durchfall im Zusammenhang mit Zahnen ist meist begrenzt. Typischerweise dauert er 1 bis 3 Tage. Sobald die Zähne durchgebrochen sind, normalisiert sich die Verdauung in der Regel wieder.
Wann solltest du einen Kinderarzt konsultieren?
- Der Durchfall hält länger als 3 Tage an und bessert sich trotz ausreichender Flüssigkeitszufuhr und Schonung nicht.
- Dein Baby zeigt Anzeichen von Austrocknung, wie z. B. wenige oder keine nassen Windeln, trockene oder rissige Lippen, eine ungewöhnlich trockene Haut oder ein allgemein lethargisches Verhalten.
- Es treten zusätzliche schwere Symptome auf, wie anhaltendes Erbrechen, starke Schwäche oder ein Gefühl der völligen Erschöpfung, das selbst durch Ruhe nicht abklingt.
Praktische Tipps für den Umgang mit Durchfall beim Zahnen
Wenn dein Baby während des Zahnens Durchfall hat, helfen diese praktischen Tipps:
Hydration sicherstellen
- Stillen oder Fläschchen: Biete deinem Baby immer wieder Muttermilch oder Pulvernahrung an, um den Flüssigkeitshaushalt zu stabilisieren.
- Elektrolytlösungen bei Bedarf: Bei stärkerem Flüssigkeitsverlust kann eine altersgerechte Elektrolytlösung in Absprache mit dem Kinderarzt helfen.
Richtige Pflege des wunden Pos
- Wechsel die Windeln deines Babys häufiger, um Hautirritationen zu vermeiden.
- Nutze eine Wundschutzcreme, wie z. B. eine Zinksalbe, um die empfindliche Haut zu schützen und zu beruhigen.
Ernährung anpassen
- Geeignete Lebensmittel:
- Bananen (binden den Stuhl)
- Reis oder Kartoffelpüree
- Apfelmus
- Zu meiden:
- Gereiztes Zahnfleisch kann mit einem gekühlten Beißring oder speziellen Zahnungshilfen wie dem Dentinox Gel N beruhigt werden.
- Sanfte Zahnfleischmassagen mit einem sauberen Finger können ebenfalls effektiv sein.
Wann zum Arzt? Warnzeichen ernst nehmen
Manchmal reicht Aufmerksamkeit allein nicht aus, und dein Baby braucht medizinische Unterstützung. Diese Symptome erfordern einen Arztbesuch:
- Hohes Fieber über 38°C, das länger als einen Tag anhält
- Schwere Austrocknung (z. B. sehr wenige nasse Windeln)
- Blut oder viel Schleim im Stuhl
- Anhaltender oder zunehmend wässriger Durchfall
- Dein Baby wirkt lethargisch oder reagiert kaum.
FAQ – Häufige Fragen zu Zahnen und Durchfall
Wie sieht Durchfall beim Zahnen aus?
Der Stuhl ist meist weicher oder flüssiger als gewohnt, was auf eine Veränderung der Verdauung hinweisen kann. Zudem kann er eine leicht säuerliche oder unangenehme Geruchsnote aufweisen, was oft mit einer verstärkten Aktivität von Bakterien im Darm oder einer veränderten Ernährung zusammenhängt.
Warum kommt es beim Zahnen zu Durchfall?
Die häufigsten Ursachen sind vermehrtes Schlucken von Speichel, was oft bei Erkrankungen oder Nervosität auftritt, Stress, der das Immunsystem schwächen und die Anfälligkeit für Infektionen erhöhen kann, sowie das Berühren von Gegenständen, die Bakterien übertragen können, wie beispielsweise Türklinken, Smartphones oder öffentlich genutzte Tastaturen.
Was kann ich tun, um meinem Baby zu helfen?
Sorge dafür, dass dein Kind ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt, um den Körper bei der Regeneration zu unterstützen. Schütze den wunden Po mit geeigneten Cremes, die beruhigende und heilende Eigenschaften haben, und wechsle die Windeln regelmäßig, um weitere Reizungen zu vermeiden.
Biete zudem sanfte, magenfreundliche Nahrungsmittel wie Bananen, Reis, Apfelmus oder Zwieback an, die leicht verdaulich sind und den Magen nicht zusätzlich belasten. Achte darauf, dass dein Kind sich ausruhen kann, um schnell wieder zu Kräften zu kommen.
Ist Durchfall beim Zahnen gefährlich?
Normalerweise nicht. Es handelt sich in der Regel um eine mildere, vorübergehende Begleiterscheinung, die von selbst wieder abklingt. Gefährlich kann es jedoch werden, wenn starke Austrocknung eintritt oder andere alarmierende Symptome wie hohes Fieber, anhaltende Schwäche oder Kreislaufprobleme auftreten. In solchen Fällen sollte unbedingt ein Arzt konsultiert werden, um mögliche Komplikationen zu vermeiden.
Zahnen und Durchfall bei Babys – Du bist nicht allein
Durchfall während des Zahnens mag eine zusätzliche Herausforderung sein, aber er ist oft harmlos und vorübergehend. Mit ein wenig Vorbereitung und Aufmerksamkeit kannst du diese Phase gut meistern. Halte ein Auge auf dein Baby, sorge für viel Trost und suche im Zweifel den Rat eines Kinderarztes.
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