Die Diagnose „Beckenendlage“ kann bei Schwangeren zunächst Sorgen auslösen. Dabei ist diese Position des Babys gar nicht so selten und es gibt klare Wege, bestmöglich damit umzugehen. Wir möchten Dir in diesem Blog alles Wichtige zur Beckenendlage erklären, welche Optionen es für die Geburt gibt und wie Du Dich auf diesen besonderen Moment vorbereiten kannst.
- Was ist eine Beckenendlage?
- Welche Arten der Beckenendlage gibt es?
- Warum kommt es zur Beckenendlage?
- Wie wird die Beckenendlage festgestellt?
- Deine Optionen bei einer Geburt mit Beckenendlage
- Gut vorbereitet auf jede Art der Geburt
- Was Du mitnehmen kannst
Was ist eine Beckenendlage?
Von einer Beckenendlage spricht man, wenn das Baby im Mutterleib mit dem Po oder den Füßen nach unten liegt, statt mit dem Kopf. Etwa 3-5 % der Babys befinden sich zum Ende der Schwangerschaft in dieser Position. Historisch betrachtet, war die vaginale Geburt aus Beckenendlage früher üblich, heute wird jedoch oft ein Kaiserschnitt in Betracht gezogen. Warum das so ist und welche Optionen Du hast, erfährst Du im weiteren Verlauf.
Welche Arten der Beckenendlage gibt es?
Nicht jede Beckenendlage ist gleich. Es gibt unterschiedliche Präsentationen, die sich auf die Art und Weise auswirken können, wie Dein Baby geboren werden kann:
- Steißlage (Frank): Das Baby sitzt quasi im Schneidersitz, die Beine sind nach oben gestreckt.
- Vollständige Beckenendlage (Complete): Das Baby ist ebenfalls mit dem Po nach unten, hat jedoch die Beine angewinkelt.
- Fußlage (Footling): Ein oder beide Füße befinden sich unten, wie als würden sie zuerst herauskommen.
Jede dieser Positionen bringt unterschiedliche Herausforderungen mit sich, die Dein geburtshilfliches Team sorgfältig abwägt.
Warum kommt es zur Beckenendlage?
Es gibt verschiedene Ursachen und Risikofaktoren, die dazu führen können, dass ein Baby in der Beckenendlage bleibt:
- Frühgeburt (das Baby hatte nicht genug Zeit, sich zu drehen)
- Zu viel oder zu wenig Fruchtwasser
- Form oder Lage der Gebärmutter (z. B. Myome oder eine ungewöhnliche Form)
- Mehrlingsschwangerschaften
- Placenta previa (wenn die Plazenta den Geburtskanal blockiert)
Oft gibt es jedoch keinen eindeutigen Grund, und eine Beckenendlage kann auch bei ansonsten unkomplizierten Schwangerschaften auftreten.
Wie wird die Beckenendlage festgestellt?
Die Beckenendlage wird in der Regel bei einer der letzten Untersuchungen durch die Tastuntersuchung oder einen Ultraschall festgestellt. Falls Dein Baby noch in der Beckenendlage ist, erfolgt meist eine engmaschigere Kontrolle, um die beste Vorgehensweise hinsichtlich der Geburt zu planen.
Deine Optionen bei einer Geburt mit Beckenendlage
Es gibt drei Hauptoptionen, wenn Du ein Baby in Beckenendlage erwartest:
- Äußere Wendung (ECV): Ein manuelles Verfahren, bei dem Ärzte versuchen, Dein Baby durch sanften Druck auf die Bauchdecke in die richtige Position zu bringen.
- Geplanter Kaiserschnitt: Viele Frauen entscheiden sich für einen Kaiserschnitt, da er Risiken bei einer vaginalen Beckenendlagengeburt minimiert.
- Vaginale Geburt: Bei gutem Monitoring von erfahrenen Geburtshelfern ist auch eine vaginale Geburt möglich.
Vaginale Geburt bei Beckenendlage
Eine vaginale Geburt aus Beckenendlage ist unter den richtigen Voraussetzungen möglich. Voraussetzungen hierfür sind u. a.:
- Fachkompetentes Personal, das in Beckenendlagengeburten erfahren ist
- Das Baby darf nicht zu groß sein
- Der Geburtskanal sollte frei sein und keine Besonderheiten (wie eine enge Beckengröße) aufweisen
Risiken wie die Möglichkeit einer längeren Geburt oder medizinischer Eingriffe bestehen. Dennoch gibt es Frauen, die die Vorteile wie kürzere Erholungszeiten höher gewichten.
Äußere Wendung (ECV)
Die ECV hilft dabei, das Baby in die Kindsrichtlage (Kopf nach unten) zu drehen. Dieses Verfahren:
- Erfolgt ab der 37. Schwangerschaftswoche
- Hat eine Erfolgsrate von etwa 50-60 %
- Ist risikoarm, wird aber unter Überwachung durchgeführt
Falls Du diese Option in Betracht ziehen möchtest, sprich mit Deiner/m Ärztin/Arzt über die spezifischen Risiken und Vorteile.
Kaiserschnitt bei Beckenendlage
Viele Geburtshelfer empfehlen bei einer Beckenendlage einen geplanten Kaiserschnitt, besonders in Fällen, wo bestimmte Risiken bei einer vaginalen Geburt bestehen. Ein Kaiserschnitt kann in diesen Fällen sicherer für Mutter und Kind sein. Wenn Dir diese Option angeboten wird, frag gerne detailliert nach, warum sie für Deine Situation passend ist.
Gut vorbereitet auf jede Art der Geburt
Egal, ob Du Dich für eine vaginale Geburt, eine äußere Wendung oder einen Kaiserschnitt entscheidest, Deine Vorbereitung ist entscheidend. Informiere Dich, erstelle einen Geburtsplan und sprich mit Deinem Geburtsteam über Deine Wünsche. Als werdende Mama bist Du nicht allein! Tausche Dich mit anderen Eltern aus, bilde Dir eine eigene Meinung und hole Dir bei Bedarf Unterstützung.
Was Du mitnehmen kannst
Die Geburt mit Beckenendlage mag zunächst überwältigend erscheinen, aber mit der richtigen Unterstützung und den passenden Informationen kannst Du eine Lösung finden, die für Dich und Dein Baby die beste ist. Dein Körper ist zu Großartigem fähig, und Du wirst diesen Moment meistern.
Wenn Du weitere Unterstützung suchst, schau auf unserer Seite vorbei und finde umfassende Infos zu Schwangerschaft und Elternschaft. Gemeinsam macht der Weg ein bisschen weniger Angst.